Antrag der Fraktion DIE LINKE zur Sitzung des Rates am 05.04.2022 zum TOP 12: Finanzielle Unterstützung der Realschule Mater Salvatoris

Jürgen Greggersen

Die Linksfraktion beantragt,

TOP 12 von der Tagesordnung zu nehmen und auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, da noch erheblicher Informations- bzw. Beratungsbedarf besteht.

Begründung: Bei der Realschule Mater Salvatoris handelt es sich im weitesten Sinn um eine Privatschule. Deshalb sollte zunächst geklärt werden, welche Kosten über die Fördersumme von 129.000 € gedeckt werden sollen und wie sich diese Kosten zusammensetzen. In diesem Zusammenhang halten wir einen Vergleich mit der städtischen Realschule für angebracht.

In Anbetracht der erheblichen Kosten, die dauerhaft auf die Stadt Kerpen zukommen, sind die Grundlagen, auf die sich die Beschlussvorlage stützt mehr als dürftig, deshalb beantragen wir weiterhin vor einer Abstimmung die Beantwortung folgender Fragen (1) – (3):
Wie der Beschlussvorlage zu entnehmen ist, soll die Förderung durch städtische Mittel fünfzig Prozent der entfallenden Förderung durch die katholische Kirche bzw. des Erzbistum Köln betragen.
(1)    Wer übernimmt die andere Hälfte?
Insbesondere das Aufnahmeverfahren für Schüler*innen an der katholischen Realschule Mater Salvatoris unterscheidet sich wesentlich vom Aufnahmeverfahren der städtischen weiterführenden Schulen. So ist z. B. ein hoher Anteil der aufzunehmenden Schüler*innenzahl konfessionsgebunden. Der Anteil der Jungen ist erheblich niedriger als der der Mädchen. Die Klassen sind nach Geschlechtern getrennt. Es gibt gegenüber den öffentlichen Schulen ein zeitlich vorgezogenes Anmeldeverfahren, so dass die Mater Salvatoris die freie Auswahl unter den Bewerber*innen hat. Auch wenn in der Beschlussvorlage wiederholt betont wird, welch ausgezeichneten Ruf die Realschule Mater Salvatoris genieße, so ist ihr Angebot nur einer kleinen ausgesuchten Gruppe von Schüler*innen vorbehalten.
(2)    Soll dies bei einer städtischen Förderung so beibehalten werden?
(3)    Wie sehen die freien Kapazitäten in den anderen weiterführenden Schulen der Stadt Kerpen aus?