Es gibt keinen Gegensatz zwischen den Interessen der Arbeiter:innenklasse und den Forderungen aus Feminismus, Antirassismus, der LSBTTIQ*-Bewegung und dem Kampf gegen Klimawandel. Solidarität ist unsere Waffe – sie ist unteilbar!

Kein konservatives "Weiter so" mit CDU & Co. in Kerpen und im Rhein-Erft-Kreis!

Mehr sozialen Wohnungsbau, auch in Erbpacht, bessere Kita-Betreuungszeiten, die Grundsteuer B im Zaum halten und noch einiges mehr sind Kernthemen und Forderungen der Linken in Kerpen. Hierzu haben wir in der Vergangenheit viele Anträge gestellt, durch die bisherige Führung im Kerpener Rathaus und der konservativen politischen Mehrheit hat sich dazu aber nichts zum Positiven entwickelt. Um das zu ändern, braucht es einen Wandel in der Stadtspitze, um den Stillstand zu durchbrechen. Wir brauchen endlich in Kerpen einen Bürgermeister, der fähig und Willens ist, die Prioritäten neu auszurichten und die Verwaltung dafür personell und organisatorisch richtig aufzustellen. In unseren Augen ist Thomas Jurczyk dafür der Richtige, denn er hat Erfahrung in der Führung großer Organisationseinheiten und ist beruflich bei der Re-Organisation beheimatet. Daher spricht sich die Linke bei der Stichwahl zum Amt einer/s Bürgermeister:in in Kerpen für den SPD-Kandidaten Thomas Jurzcyk aus und ruft dazu auf, am Wahltermin am 28.09.2025 ihm das Vertrauen auszusprechen und die Stimme zu geben.

Auch im Kreistag muß Schluß sein mit dem politischen Stillstand. Wir als Linke wollen endlich eine sozialere und gerechtere Politik. Deshalb ist für uns klar, dass wir bei der Stichwahl Iris Heinisch unterstützen. Als Diplom-Sozialarbeiterin mit den Schwerpunkten Gesundheit und Soziales ist sie die Richtige als Landrätin. Darüber hinaus steht sie für bezahlbares Wohnen ein und für einen Strukturwandel, der allen nützt. Auch konnten wir erfahrungsgemäß bei sozialen Themen im Kreistag nur mit der Unterstützung der SPD rechnen. 

Deshalb möchten wir euch ermuntern, am 28.09.2025 noch einmal wählen zu gehen und für Thomas in Kerpen und Iris im Kreis zu stimmen, aber auch in eurem Umfeld für eine entsprechende Unterstützung zu werben.

Hier geht es zur Umfrage. Nimm gerne teil. Sie kann anonym genutzt werden!

Exkursion nach Weimar: Gedenkstätte Buchenwald & Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus

Mitglieder der Linken Kerpen besuchten am 12.08.2025 das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald. Der Schwur von Buchenwald, den Überlebende des Lagers am 19. April 1945 in sechs Sprachen leisteten, ist uns als Linke auch heute noch Verpflichtung: "Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel."

Eine klare politische Haltung gegen den Faschismus und seine Normalisierung ist dringlicher denn je. Ebenso gilt es, jedweder Kriegspolitik und der Aufrüstung entschlossen entgegenzutreten.

Unsere Antwort auf den Rechtsruck lautet Solidarität. Die Erinnerung an Buchenwald ist nicht nur ein Auftrag, sondern auch eine Mahnung: für eine Welt, die von Frieden und Freiheit geprägt ist.

Fotos: Thomas Ristow

Unser aktueller Flyer zur Kommunalwahl 2025

Thomas Ristow

Anläßlich des bevorstehenden Stadtfestes in Kerpen am 05. & 06. Juli 2025 haben wir einen ersten Flyer zur Kommunalwahl am 14. September 2025 erstellt. Der Wahlkampf beginnt mit dem Plakatierstart am 20. Juli 2025. Wir freuen uns über Mithilfe - auch beim Stadfest!

Foto: Thomas Ristow, Bamberg, 18.06.2025

Zur Erhöhung der Grundsteuer B im Wahljahr 2025

Thomas Ristow

Die Situation, in der die Stadt sich finanziell befindet, ist nichts Akutes, sondern chronisch und ist nur zu einem Teil selbstverschuldet, sondern hauptsächlich den höheren Ebenen in unserem föderalen Staatsaufbau, also Land und Bund, anzulasten. Es fehlt eine auskömmliche Finanzierung unserer Kommunen. Das ist seit langem bekannt, wurde aber von den in Land und Bund regierenden Verterer:innen von CDU, SPD, FDP und Grünen immer auf die lange Bank geschoben. Wie bisher auf deren Einsicht zu hoffen, hilft nicht mehr weiter.

Das Sparen, das Aufschieben von notwendigen Investitionen in die Infrastruktur wie gestern im Schulausschuss und die Erhöhung der Grundsteuer B ist zwar aus Sicht der Verwaltung und der maßgeblichen Fraktionen, die dem folgen wollen, rational, weil es den vorfindlichen Einrichtungen wie der Schuldenbremse, dem Gegebenen also, entspricht, dies beseitigt aber nicht die Ursachen, hilft nicht dem Missstand ab, ist bloße Symptombekämpfung und wird so zum Teil eines Dauerzustand des finanziellen Bankrotts in immer mehr Kommunen in NRW und bundesweit. Auch verschärfte neoliberale Modelle, die von autoritär ausgerichteten politischen Alternativen vertreten werden, bis hin zu einem schlanken Staat, schaffen keine Abhilfe.

Auch der Verweis auf mehr gewinnbringende Investitionen, zu denen wir im Rat in der Vergangenheit immer wieder Vorschläge gemacht haben, das Splitten der Grundsteuer B oder eine Grundsteuer C oder weiteres Sparen, was kaum noch möglich ist, hilft der fianziellen Misere nicht mehr substantiell ab und kämen jetzt als Maßnahmen sowieso zu spät.

Dies schafft nur eine entschiedene Neuausrichtung des Gegebenen, z.B. ein bundesweites Kommunalentschuldungspaket plus ein Sonderfond für finanzschwache Kommunen wie Kerpen, um Rückstände im Erhalt der Infrastruktur aufzuholen, plus eine stabile und auskömmlich aufgestellte Gemeindewirtschaftssteuer - hierzu gibt es Vorschläge seitens unserer Partei. Das Problem dabei: die höheren Ebenen - Land und Bund - werden nicht so gerne ihr Budget schmälern wollen. Folglich ist Teil einer Lösung immer auch ein anderer Umgang mit der Besteuerung der Vermögenden in unserem Land. Auch hierzu gibt es Vorschläge unserer Partei. Aber dies entspricht nicht dem allgemeinen Konsens, dem Gegebenen, mit dem man sich gerne abfindet und arrangiert. - Aber es finden ja jetzt am 23. Februar Wahlen statt.

Wir werden als Fraktion gegen Erhöhungen der Grundsteuer B stimmen, wie wir es seit 2015 schon immer getan haben. Für uns ist die Erhöhung der Grundsteuer B nicht das Mittel der Wahl zur Haushaltskonsolidierung.  Sie  ist nicht sozial, sie differenziert nicht nach der finanziellen Leistungsfähigkeit der Betroffenen. Besteuert wird nach der Größe der genutzten Wohnfläche. Kinderreiche Familien sind aber auf größere Wohnungen angewiesen. Sie haben nun einen unverhältnismäßig höheren Anteil an der Grundsteuer über die Mietnebenkosten zu tragen. Auch für Geringverdiener*innen wird es schwieriger, die Kosten für das Wohnen überhaupt aufzubringen. Um nur eins der von uns vorgetragenen Argumente zu nennen.

Das gute Leben für alle gibt es nur ohne Kapitalismus.

Klimaschutz gherecht und sozial!

Die Linke kämpft für Klimagerechtigkeit

Die Klimakatastrophe trifft uns hier und jetzt, das spüren wir nicht nur bei Hochwasser und Dürren. Es ist klar: Die Art und Weise wie wir wirtschaften und leben muss sich ändern. Klimaschutz heißt für uns etwas anderes als für die Ampel-Regierung. Die Ampel-Regierung setzt auf CO-2 Preise und tut so, als könnten wir das Klima retten, wenn wir Autos mit einem anderen Motor fahren. Ja, E-Autos sind die effizienteste Technologie, aber wir müssen vor allem Busse und Bahnen ausbauen und Alternativen zum Autoverkehr entwickeln. Klimagerechtigkeit ist keine Konsumfrage. Die Verantwortung darf nicht an die Bürgerinnen und Bürger abgeschoben werden. Wir müssen die Wirtschaft umbauen: Für eine Energiewende mit gemeinnützigen Energieerzeugern und sozial gestaffelten Preisen. Für eine Agrarwende ohne Massentierhaltung und mit Subventionen, die bessere Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit statt Flächenwahnsinn fördern. Dafür sind wir als einzige Partei bereit uns mit den Profitinteressen der großen Konzerne anzulegen. Ohne geht es nicht: denn zwei Drittel des weltweiten CO2-Ausstoß wird von nur 100 Groß-Konzernen verursacht.

Soziales Klimageld einführen

Zur Entlastung bei CO-2- Preisen fordern wir die sofortige Einführung eines sozialen Klimagelds, das Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen besonders unterstützt.

Nulltarif im ÖPNV

Wir fordern einen einheitlichen Tarif in ganz Deutschland von nicht mehr als 1 Euro pro Tag. Langfristig machen wir den ÖPNV bundesweit und für alle kostenfrei. Wir wollen eine Mobilitätsgarantie für den ländlichen Raum. Besonders dort muss das Angebot verbessert werden, damit auch dort alle Menschen mobil sind, die sich kein Auto leisten können oder wollen.

Günstiger Grundbedarf an Strom und Gas

Ein bezahlbares Grundkontingent für Strom und Gas muss für alle gesetzlich garantiert werden. Über den Basisverbrauch hinausgehender Energieverbrauch wird teurer. Strom- und Gassperren müssen gesetzlich verboten werden, denn für viele Menschen sind Strom und Gas längst nicht mehr bezahlbar.

Wir wollen die Bahn ausbauen und mit mehr Personal ausstatten

Die Ticketpreise müssen sinken. Kurzststreckenflüge und Gütertransport wollen wir auf die Schiene bringen. Dafür wollen wir schnelle Verbindungen schaffen. Stillgelegte Strecken und Bahnhöfe wollen wir reaktivieren. Die Bahn muss insgesamt nach dem Bedarf organisiert werden, nicht nach Kriterien von Markt und Profit.

Exzess der Superreichen stoppen

Sozial gerechter Klimaschutz heißt, den absurden klimaschädlichen Konsum der Superreichen Grenzen zu setzen: Privatjets und Megayachten ab 60 Metern EU-weit verbieten!

Umsteuern

Geld ist genug da, es muss nur gerechter verteilt werden. Wir wollen die Vermögenssteuer und eine soziale Steuerreform für Klimaschutz.

"Es ist falsch zu sagen, dass die konkrete Existenz des Menschen die Arbeit ist, denn das Leben und die Zeit des Menschen sind nicht von Natur aus Arbeit, sie sind Lust, Unstetigkeit, Fest, Ruhe, Bedürfnisse, Zufälle, Begierden, Gewalttätigkeiten, Räubereien etc. Und diese ganze explosive, augenblickhafte und diskontinuierliche Energie muss das Kapital in kontinuierliche und fortlaufend auf dem Markt angebotene Arbeitskraft transformieren. Das Kapital muss das Leben in Arbeitskraft synthetisieren, was Zwang impliziert: den des Systems der Beschlagnahme."

Michel Foucault, 1976, Mikrophysik der Macht, Uber Strafjustiz, Psychiatrie und Medizin, Berlin

Altersarmut auch in der Kommune zum Thema machen!

Damit höheres Alter in Kerpen trotz geringer Rente auch in Würde gelebt werden kann!

Thomas Ristow

In unserem Verwaltungsstaat, mit seiner Tendenz alles zu zählen, zu messen und zu wiegen, in der Absicht, dass die Dinge sich selbst regieren ... so wird auch in Kerpen das Thema Altersarmut erfasst.

In 2023 waren von den 13.942 hier lebenden Rentner:innen 668 Menschen  trotz ihrer Rente auf zusätzliche Sozialleistungen nach SGB XII, der Grundsicherung im Alter, angewiesen.  Dies sind Menschen, deren Grundsicherung auch nicht höher ist als der Bürgergeld-Satz:  von 502 € für eine alleinstehende Person. Hinzu kommt die Übernahme der Mietkosten, wenn sie nicht zu teuer ist. Im Beamtendeutsch heißt das: Wenn sie für die Region, in der der Mensch wohnt, „angemessen“ ist. Wobei es in 36 Fällen in Kerpen dann auch zu einer sogenannten Wohnkostenlücke kam. Das sind Fälle, in denen die Kosten der Unterkunft nicht vollständig anerkannt wurden, weil sie nicht "angemessen" sind, die dann von den 502 € für die übrige Lebenshaltung abgezweigt werden müssen.

Das Problem der verdeckten Altersarmut bleibt da aber außen vor. Das sind die Fälle, in denen Berechtigte aus sozialer Scham, weil sie als Wohneigentümer:innen um ihr Domizil fürchten müssen oder sie sich nur einen geringen Anspruch errechnet haben, weil sie die Beantragung scheuen oder hochaltrig sind, die Hilfe nicht in Anspruch nehmen. Die Quote der Nichtinanspruchnahme lag 2017 bundesweit bei ungefähr 60 % der Berechtigten.

Hinzukommen noch ungefähr 500 Rentner:innen, die Wohngeld beantragen, weil ihre Rente zu niedrig ist, um die Miete bezahlen zu können. Ungefähr 20 % der Wohngeldbezieher sind damit in Kerpen Rentner:innen laut Auskunft der Verwaltung. Sowie all die Rentner:innen, die zusätzlich zu ihrer Rente arbeiten müssen, weil sie nicht reicht, ihren Lebensstandard zu halten. Die Zahlen können zumindest ein Gefühl für das Ausmaß der bestehenden Altersarmut in Kerpen vermitteln.

An den Ursachen kann die Kommunalpolitik natürlich nichts ändern - Niedriglöhne, Lücken in der Erwerbsbiografie wegen Erwerbslosigkeit, Kindererziehung oder Pflegezeiten, die fehlende solidarische Einbeziehung der Beamt:innen und Selbstständigen, insbesondere der Berufspolitiker:innen in das Rentensystem und das sinkende Rentenniveau als Ursachen für Armutsrenten lassen sich in unserer Top-down-organisierten Demokratie nur auf Bundesebene angehen, wofür die Linke im Bundestag seit Jahren vergeblich versucht Mehrheiten zu finden – aber die Folgen solcher Armutsrenten müssen in der Kommune angegangen werden:

Benötigt wird mehr altersgerechter bezahlbarer Wohnungsbau für Menschen mit niedriger Rente! So ist z.B. im Neubaugebiet Quartier an der Glashütte im Stadtteil Sindorf vom Investor geplant, Wohneinheiten für Senioren und Senioren-Wohngemeinschaften zu errichten. Aber dies werden unserem Kenntnisstand nach eben keine barrierefreien Wohnungen für Menschen mit niedriger Rente sein. Hier muss konsequent eine andere Politik gefahren werden, eine, die ihren Namen auch verdient, weil sie nicht bloß Verwaltung sein will.

Armut macht einsam, erzeugt soziale Scham. Daher muss die soziale Teilhabe durch Schaffung von Begegnungsräumen in den Kerpener Wohnquartieren verbessert werden. Investitionen in die soziale Infrastruktur dieser Art scheut die Ratsmehrheit und die Verwaltung verweist auf die obligate Schuldenbremse.

Und da gerade Menschen, die von Altersarmut betroffen sind, zu denen gehören, die aufgrund ihres sozioökonomischen Status im Vergleich ein höheres Risiko für gesundheitliche Probleme und Funktionseinschränkungen aufweisen, die die Lebensqualität massiv einschränken, muss die gesundheitliche Chancengleichheit verbessert werden. Hier zeigt der jüngste Kommunale Pflegeplan 2023/24 gerade für Kerpen eklatante Lücken auf: Es fehlt an Plätzen in der ambulanten und in der vollstationären Pflege, in der Kurzzeitpfege, der Tagespflege und im Bereich des Servicewohnens. Das muss sich ändern!

Gute Arbeit, die zum Leben passt!

Mitbestimmung erweitern!

Thomas Ristow

Unternehmen sind nicht einfach die „Privatsache“ der Eigentümer. Für den Bestand und die Entwicklung einer Gesellschaft sind sie als Produktionsstätten für Güter, Dienstleistungen oder Infrastruktur von existentieller Bedeutung. Daher ist es nur konsequent und alternativlos für eine demokratische Gesellschaft, wenn auch die in ihr betriebene Ökonomie demokratisch organisiert wird. Da Demokratie nicht ein Zustand, sondern immer ein Prozess ist, bleibt es auch eine ständige Aufgabe, für eine Verbesserung der demokratischen Strukturen in unseren Wirtschaftsunternehmen zu sorgen. Mitbestimmung in unseren Unternehmen ist und bleibt daher nicht nur wichtig, sondern ständig verbesserungswürdig.

Auch in wirtschaftlichen Fragen brauchen Betriebs- und Personalräte ein erzwingbares Mitbestimmungsrecht. Arbeitsorganisation, Personalbemessung, Weiterbildung und Investitionen können nicht allein Sache des Managements bleiben. Behinderung von Betriebsratswahlen und Betriebsratsarbeit muss wirksam verfolgt werden.