Ergänzungsantrag zur Ratssitzung am 09. September 2014, TOP 8: Prüfung der Gründung von Stadtwerken

Annetta Ristow / Thomas Ristow

Die Linksfraktion beantragt in Ergänzung zum Antrag „Prüfung der Gründung von Stadtwerken“ unter TOP 8 der Ratssitzung am 09.09.2014:

Bis zur Ratssitzung am 16. Dezember 2014 ist von der Verwaltung zu prüfen, ob im Rahmen der Gründung von Stadtwerken die Beteiligung der Einwohnerschaft Kerpens in Form einer Energiegenossenschaft sinnvoll und durchführbar ist.

Begründung: Für die Linksfraktion ist wichtig, in Zusammenhang mit der Gründung von Stadtwerken in Kerpen im weiteren Verlauf des Projekts die Option zu prüfen, wie eine Beteiligung der Einwohnerschaft an ihren zukünftigen Stadtwerken etwa in Form einer per Ratsbeschluss unterstützten bzw. intiierten Bürger-Energie-Genossenschaft Kerpen ermöglicht werden kann.

Zu verweisen ist beispielhaft auf das Modell der Energieversorgung Titisee-Neustadt GmbH (EVTN), die ihren Einwohner*innen die Möglichkeit bietet, sich über eine Genossenschaft als Gesellschafter der EVTN zu beteiligen; oder das Modell der Stadt Wolfenhagen, wo Einwohner der Stadt über die BürgerEnergieGenossenschaft an den Stadtwerken zu 25 % beteiligt sind und als Miteigentümer bei der Energieerzeugung und –versorgung mitgestalten können. So hat etwa auch das Land Rheinland-Pfalz 2012 eine informative Broschüre zum Thema, Energiegenossenschaft gründen, herausgegeben, um diese Form der solidarischen Ökonomie im Energiesektor zu befördern.

In Deutschland sind es die privaten Investoren sowie die Landwirte, die den größten Anteil an Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbare Energie besitzen. Eine Einbindung der hier sicher auch schon in Kerpen interessierten engagierten Einwohnerschaft über eine Energiegenossenschaft stellt aus unserer Sicht die geeignetste Form dar, um die Gründung und den Betrieb von Stadtwerken zur Sicherung der regionalen Energieversorgung auf eine breitere Basis zu stellen, die Akzeptanz für das Projekt zu erhöhen und, nicht zuletzt, um die Energiewende weiter voranzutreiben.

Linksfraktion. Kerpen