Anfrage der Fraktion DIE LINKE zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 09.12.2014: Belastung durch Fluglärm in Türnich, Balkhausen, Brüggen

Thomas Ristow

Die Bürgerinformationsveranstaltung am 06. November 2014 in Türnich zum Flugbetrieb des Nörvenicher Stützpunkts mit Oberst Hoppe zeigte: Es gibt trotz der im Rahmen der Möglichkeiten des Luftwaffengeschwaders schon so rücksichtsvoll als möglich gestalteten Flugbetriebs eine erhebliche Belastung durch Fluglärm auch in der westlichen An-/Abflugschneise des Nörvenicher Flughafens, die systematisch bleibt, vor allem für die in Türnich lebende Einwohnerschaft bzw. ansässigen Institutionen, zumal der Flugbetrieb künftig noch verstärkt werden soll und der Eurofighter als neues Fluggerät unangenehmere Lärmeigenschaften (Nachbrenner; unangenehme, weil im Vergleich zum Tornado „hohe“ Triebwerksgeräusche) aufweist.[1]

Die Linksfraktion bittet daher um schriftliche Beantwortung folgender Fragen in dieser Sache:

1.       Wie kann angesichts der berechtigten Klagen etwa seitens des Türnicher Familienzentrums oder neu zugezogener junger Familien in Türnich im Blick auf den sich zukünftig sogar noch weiter steigernden Flugbetrieb die gesundheitliche Vorsorge, besonders für Kinder, Kranke und Senior*innen, bei Spitzenwerten trotzdem gewährleistet werden?

Lärm wirkt sich nachgewiesener Maßen negativ auf die Gesundheit aus, besonders für Kinder sind kürzlich in einer Studie negative Effekte bezüglich verzögerter Lernleistungen beschrieben worden.[2]

2.       Existiert eine Methode zur Erhebung des Gefahrenpotentials durch den erhöhten Flugbetrieb mit dem Eurofighter? Und kann eine aktuelle Gefahrenanalyse vorgelegt werden?

Hier ist hinzuweisen auf den Absturz eines Militärflugzeugs in Elpe/Sauerland im Juni 2014 oder den Absturz eines US-Militärjets in Imperial/Kalifornien im Juni 2014 bei dem auch zwei Wohnhäuser in Brand gerieten. Oder dass den Älteren unter uns, die Starfighter-Abstürze immer noch gewärtig sind.

Linksfraktion Kerpen

 

[1] Wirksame Abhilfe kann hier lediglich die Politik schaffen, so Oberst Hoppe. Nämlich, wenn sie sich von dem derzeitigen Credo, „Wir brauchen eine stärkere und offensiver ausgerichtete Luftwaffe“, verabschieden würde. Die Position für eine friedlichere Außenpolitik und gegen die Schaffung von militärischem Konfliktpotential erhöhenden Strukturen wird derzeit allerdings allein von der LINKEN vertreten.

[2] Kinder lernen langsamer unter Fluglärm, Spiegel online, 04.11.2014.