Ungerechte Beförderungspolitik der Stadt Kerpen

Thomas Ristow

Wie am 11.01.2017 im Kölner Stadtanzeiger berichtet wurde, weigert sich die Stadt Kerpen, die Stellen Stellvertretende KiTa-Leiterin einzurichten, um diese nicht entsprechend vergüten zu müssen. Es geht um eine Gehaltserhöhung von circa 150 € monatlich. Nach Meinung der Linksfraktion ist dieser Tatbestand in einem größeren Gesamtkontext zu sehen.

Am heutigen Tag beantragte sie, „das seit Jahren bestehende Missverhältnis von Frauen zu Männern im höheren Dienst endlich zu beseitigen“. Hintergrund ist, dass der Anteil der weiblichen Bediensteten im einfachen, mittleren und gehobenen Dienst durchschnittlich 70:30 beträgt, während sich das Verhältnis im höheren Dienst exakt ins Gegenteil verkehrt: Hier beträgt das Verhältnis von Frauen zu Männern 30:70, siehe die Tabelle aus dem aktuellen Frauenförderplan der Stadt Kerpen im Anhang des Antrags anbei.

Weiter kritisiert die Linksfraktion in diesem Zusammenhang, dass Bedienstete, die ursprünglich nur die Qualifikation für den gehobenen Dienst besitzen, ohne große Diskussionen in den höheren Dienst befördert werden. Damit nicht genug: Die Beförderung geht ungebremst weiter mit dem für uns kritikwürdigem Ergebnis, dass zum Beispiel hiesige Amtsleiter ein Gehalt beziehen, das dem Leiter eines Amtsgerichts, einer Behörde mit Hunderten Bediensteten, entspricht. Bei den Geldbeträgen handelt es sich nicht um 150 € monatlich, wie bei einer stellvertretenden KiTa-Leiterin, sondern auf ein stattliches Gehalt werden noch bis zu 600 € monatlich draufgelegt. Das Haushaltssicherungskonzept ist da nie ein Thema. Leider werden solche Beförderungen nie öffentlich diskutiert, weil sie immer im nicht-öffentlichen Teil der Ratsgremien behandelt werden.

„Die Linksfraktion sieht in dieser Beförderungspolitik der Stadt Kerpen eine große Gerechtigkeitslücke, da gleichermaßen Frauen sowie Bezieher unterer Einkommen benachteiligt werden“, so die Linksfraktion.