Organisations- und Effizienzuntersuchung der Stadtverwaltung durch die Firma Rödl & Partner zeigt: Versäumnisse werden offengelegt

Annetta Ristow

Ursprünglich sollten die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht-öffentlich beraten werden. Die Linksfraktion hatte sich aber schon im Vorfeld vehement für Transparenz eingesetzt: Denn zahlreiche der vorgeschlagenen Maßnahmen betreffen die Bürger*innen Kerpens unmittelbar, weil sie Standardabbau, Outsourcing oder das Eintreiben neuer Gebühren und Abgaben befürworten, oder seit langem bekannte Defizite in der Verwaltung von unabhängiger Seite erneut aufdecken und so vermeidbare Versäumnisse des Bürgermeisters und der Mehrheitskoalition in der Vergangenheit kritisieren.

Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass auch Kerpen mit dem neoliberalen Programm des „schlanken Staats“ aufs falsche Pferd gesetzt hat – nach den Personaleinsparungen seit 2003 wird nun die große Rechnung präsentiert – in vielen Bereichen ist die Kerpener Verwaltung unterbesetzt und kann eben nicht effektiv und mit neuesten Standards arbeiten. – Die gerne vorgetragene Illusion der Koalitionäre, es ließen sich schon noch durch eine Organisationsanalyse weitere Stellen ausfindig machen, um dann anderswo nötige Stellen wie in der Fördermittelabteilung durch Umstrukturierung besetzen zu können, erweist sich nun als das, was sie in unseren Augen schon immer war: eine Illusion.

Aber so wurde viel Zeit vertan. Zeit, in der die Stadt Mehreinnahmen etwa durch ein Mehr an Fördermitteln durch die von den LINKEN geforderte und nun auch von Rödl & Partner befürwortete personelle Aufstockung der Fördermittelabteilung hätte erzielen können.