Antrag der Fraktion DIE LINKE zur Sitzung des Sozialausschusses am 05.06.2019: Maßnahmen der Anpassung an die Folgen des Klimawandels durch Hitzewellen auf die menschliche Gesundheit in Kerpen

Annetta Ristow

Die Linksfraktion beantragt:

Die Stadt lädt zur Vorbereitung auf die nächste Hitzewelle zu einem kommunalen Expertenworkshop mit den einzubeziehenden örtlichen Akteuren ein, um zu ermitteln, wie ein lokaler Hitzeaktionsplan für Kerpen aussehen müsste.[1]

Begründung: U.E. hat Köln 2017 sich Fördermittel zur Durchführung eines solchen Projekts beim Bundesumweltministerium sichern können. Ab Mai 2019 wird dort nun ein entsprechender Hitzeaktionsplan entwickelt werden. Da Kerpen bei der Akquise von Fördermitteln trotz u.a. entsprechender Anträge unsererseits in der Vergangenheit sich nicht rechtzeitig personell aufgestellt hat, muss nun Kerpen eben mit den überhaupt verfügbaren Mitteln in der Sache versuchen zum Ziel zu kommen. Denn die Notwendigkeit, einen Hitzeaktionsplan zu entwickeln, ist schon allein mit Blick auf das Wohl der Kerpener Bevölkerung angesichts der wachsenden gesundheitlichen Risiken durch zunehmende Hitzeperioden vor Ort infolge des Klimawandels gegeben.

Wir finden: Da der örtliche Braunkohleverstromer, über innogy an den Stadtwerken beteiligt, Mit-Verursacher des Klimawandels ist, steht es ihm gut zu Gesicht, sich – auch finanziell – an einem solchen Projekt maßgeblich zu beteiligen. Denn die Profite aus der Bergbautätigkeit werden an Aktionäre weltweit verteilt, da kann es nicht sein, dass die Folgekosten der Braunkohleverstromung der Allgemeinheit, hier also Kerpen, überlassen bleiben.

Wir beantragen die Behandlung in den zuständigen Gremien, insbesondere im Sozialausschuss am 05.06.2019.

 


[1] Einzubeziehen sind u.E. neben den städtischen Behörden und dem Gesundheitsamt des Kreises u.a. die örtlichen Hausärzt*innen, Apotheker*innen, Pflegeeinrichtungen, die zuständigen Kranken- und Pflegeklassen, Feuerwehr, Not- und Rettungsdienste, Schulen und Kindergärten oder Gaststätten bzw. Hotels oder sozialen Netzwerke. Auch die Stadtwerke Kerpen sowie der künftige Klimaschutzbeauftragte sollten miteinbezogen werden. Ein mögliches erstes Ziel könnte sein: die gesundheitliche Gefährdung für Senior*innen zu minimieren. Weitere anzusprechende Personengruppen sind ansonsten u.a. Pflegebedürftige, Übergewichtige, chronisch Kranke wie z.B. Asthmatiker*innen, Säuglinge, Kleinkinder und Menschen, die obdachlos sind, im Freien arbeiten müssen oder sich wegen Freizeitaktivitäten Hitze besonders aussetzen.